Liebe Senegal-Freunde,

es mag an der allgemeinen krisenbehafteten Stimmung und der anhaltenden hohen Inflation liegen, dass seit dem Sommer dieses Jahres der Spendeneingang für unsere Projekte wirklich als gering zu bezeichnen ist. Wir werden dennoch mit eurer Hilfe alles unternehmen, damit wir unsere Projekte für die Bewohner in der senegalesischen Savanne auch weiterhin in altbewährter Form realisieren können. Es freut uns daher umso mehr, dass das Interesse an unseren Brunnen ungebrochen ist und neue Spender anzieht. So hat die Familie Roettgen Ende November großzügig einen Brunnen gespendet. Dieser wird Anfang 2023 gebaut werden. Ohne die wiederkehrenden Spender und die Treue der Mitglieder zu unserem Verein ist eine kontinuierliche Umsetzung unserer Projekte kaum möglich. Wir hoffen also, dass trotz der schweren wirtschaftlichen Lage hierzulande, die Menschen im Senegal, die in großer Armut leben, nicht vergessen werden und wir sie auch zukünftig unterstützen können. Zugang zu Trinkwasser, Bildung und medizinischer Versorgung sind die Grundpfeiler, um Existenzen zu sichern. Wir wollen den Menschen im Senegal unbedingt weiterhin dabei helfen
Werner Dienst 1938 - 2022

Unsere Brunnen

Mittlerweile sind wir bei der stolzen Zahl von 120 Brunnen angelangt! Die letzten vier Brunnen sind in der Region um Passy zum Gedenken an unseren im Frühjahr verstorbenen Projektkoordinator Werner Dienst fertig gestellt worden. Werners Familie hat durch den Erlös eines Flohmarktverkaufs die Summe für einen weiteren Brunnen gespendet. Über insgesamt sagenhafte fünf Brunnen hätte sich Werner ganz bestimmt sehr gefreut. Es wird auch 2023 weitergehen mit dem Bau unserer Brunnen. Unsere Brunnen dienen spürbar der Existenzsicherung vieler Menschen und unterstreicht dies einmal mehr unser fortbestehendes Motto der Hilfe zur Selbsthilfe.

Die Krankenstation in Rôff

Durch die regelmäßigen Besuche von Jean-Paul in den von uns unterstützten Schulen und ebenso der Krankenstation in Rôff sind wir immer bestens informiert, ob die durch unseren Verein errichteten Gebäude in einem guten Zustand sind. Wie wir euch berichteten, waren Renovierungsarbeiten in der Krankenstation in Rôff notwendig, ebenso die Fertigstellung eines begonnenen neuen Gebäudes auf dem Gelände. Wir freuen uns, dass wir dank eurer Spenden auch dieses Bauprojekt in diesem Jahr erfolgreich realisieren konnten.

LA POUPONNIERE – Das Waisenhaus in Nianing

Im letzten Infobrief berichteten wir über das Waisenhaus LA POUPONNIERE in Nianing, in dem 32 Kleinkinder im Alter von einem bis 18 Monaten leben. Größtes Problem in dem Waisenhaus waren fehlende Wasserleitungen und eine nicht vorhandene Warmwasserversorgung. Die das Waisenhaus betreuenden Nonnen mussten bislang das Wasser aus einem auf dem Grundstück befindlichen Brunnen schöpfen und im Haus aufbereiten. Nach unserem Spendenaufruf im Sommer, gab es glücklicherweise die Zusage der Firma CT Logistics GmbH, die Kosten für die Installation einer ordentlichen Wasserversorgung im Waisenhaus zu übernehmen. Somit stand einer Realisierung durch unseren Verein nichts mehr im Wege. Allerdings war auch ein anderer Hilfsverein auf das Waisenhaus aufmerksam geworden und hatte dafür gesorgt, dass das System zur Wasserversorgung kurzfristig installiert wurde. Wir sind einfach froh, dass die Lebensbedingungen und die Versorgung der Waisenkinder erheblich verbessert wurde. In Absprache mit der Firma CT Logistics GmbH dürfen wir die freigewordene Spende für unser neues Schulbauprojekt verwenden.

Die Warmwasseraufbereitung auf dem Dach des Waisenhauses

Unser neuestes Schulbauprojekt: Die Schule in Ngolna

Auch nach über 15 Jahren in der Entwicklungshilfe macht uns der Anblick extrem desolater Schulen und provisorisch aufgebauter Hütten, in denen Schulkinder unterrichtet werden müssen, zutiefst betroffen. Jean-Paul ist erneut auf eine dieser Schulen bei dem Dorf Ngolna (ca. 12km von Rôff entfernt) gestoßen. Wie auf den Fotos zu erkennen, bietet der Unterstand, welcher als Unterrichtsraum dient, kaum Schutz für 40 der 135 Schulkinder. Wir haben bereits einen Kostenvoranschlag für ein Schulgebäude vorliegen, welches zwei Klassenzimmer beherbergen könnte. Die Baukosten belaufen sich auf € 11.000. Durch die Spende der CT Logistics GmbH ist zumindest die Hälfte der Baukosten gedeckt. Wir bitten euch an dieser Stelle, dieses wirklich notwendige Schulbauprojekt zu unterstützen. Mit eurer Hilfe werden wir es hoffentlich schaffen, dass die Kinder von Ngolna in naher Zukunft unter menschenwürdigen Bedingungen lernen können.

Schülerinnen und Schüler vor ihrem „Schulgebäude“ in Ngolna

Medizinische Hilfe für Rachelle Faye

Die 23-jährige Rachelle leidet unter einer Veränderung ihrer Schilddrüsenlappen. Es haben sich Knoten gebildet, die der behandelnde Arzt derzeit versucht medikamentös zu beeinflussen. Es sieht aber leider danach aus, dass Rachelle operiert werden muss. Da Rachelles Familie die Kosten einer Operation nicht selbst tragen kann, hatte sich die Familie an Jean-Paul gewandt, ob unser Verein Rachelle für den eintretenden Fall einer Operation unterstützen kann. Sobald eine finale Entscheidung über eine Operation und die damit verbundenen Kosten feststehen, wird uns Rachelle wieder informieren. Wie bei so vielen medizinischen Behandlungen sind oft keine enormen Summen unsererseits notwendig, um den Patienten, und so auch Rachelle, helfen zu können.

Weihnachtsgrüße von Thérèse und von Moustafa

Kurz vor Erstellung dieses Infobriefes hatte Jean-Paul unsere beiden Schützlinge wieder besucht, um zu sehen, ob es Ihnen gut geht.

Thérèse genießt ihr Leben. Sie geht zur Schule, kann an Aktivitäten teilnehmen und wie jedes andere Mädchen spielen und toben. Thérèse wird am 09. Januar neun Jahre alt und wir begleiten sie schon fast ihr ganzes Leben. Dieses wollen wir auch beibehalten, um reagieren zu können, falls erneute Probleme durch ihre deformierten Beine auftreten.

Moustafas Zustand ist unverändert, was für uns absolut positiv zu bewerten ist. Wir bleiben in regelmäßigem Kontakt mit Moustafas Familie und bezahlen nach wie vor seine gegen Epilepsie notwendigen Medikamente. Sein berührendes Lachen wollen wir auch in Zukunft so oft wie nur möglich sehen…

Jahresende

Mit Moustafas Lachen verabschieden wir das Projektjahr 2022. Es war dank eurer Hilfe wieder ein erfolgreiches Jahr für die Menschen im Senegal. Für 2023 haben wir schon genügend Pläne, wie den fortführenden Brunnenbau, und wir hoffen, dass uns noch ausreichend Spenden erreichen werden, die den Bau der Schule in Ngolna ermöglichen. Wir bedanken uns, auch im Namen der Menschen im Senegal, für euer Vertrauen, welches so viele Jahre unserer Entwicklungshilfe im Senegal ermöglicht hat.

Ich bin mir sicher, dass ihr trotz weltweiter Krisen und einheimischer Inflation auch weiterhin so gut helfen werdet, wie es euch nur möglich ist. Eines ist gewiss, wir alle gemeinsam werden die hilfsbedürftigen Menschen im Senegal nicht vergessen, …nicht vergessen können!

Euch und euren Familien wünsche ich ein besinnliches Weihnachtsfest und alles Gute für 2023! Ich freue mich schon jetzt auf das neue Projektjahr mit euch…

Torsten