„Das war wie ein Zeichen für mich“

Presseartikel vom 20.Juni 2007

Torsten Rosenfels gründet den Verein „Kinderhilfe Senegal“

Buxtehude (wt). Die Lektüre eines Artikels im MITTWOCHSJOURNAL hat das Leben von Torsten Rosenfels aus Buxtehude verändert. Im Herbst 2005 hatte das JOURNAL über den neu gegründeten Verein „Kinderhilfe Senegal“ berichtet. „Das war wie ein Zeichen für mich“, erinnert sich Rosenfels: „Ich wollte mich schon immer in Afrika in der
Entwicklungshilfe engagieren.“ Mittlerweile hat Torsten Rosenfels den gemeinnützigen Verein „Helfende Hände Senegal“ gegründet, mit dem die Arbeit der „Kinderhilfe“ ergänzt werden soll. Nun werden weitere Mitglieder gesucht, die Patenschaften für Schüler und Praktikanten im Senegal übernehmen. Nachdem er den Artikel gelesen hatte, nahm Torsten Rosenfels umgehend Kontakt auf mit den Initiatoren der „Kinderhilfe“, wurde Vereinsmitglied.

Auf einer Reise in den Senegal im April 2006 konnte sich der 38-jährige Speditionskaufmann selbst ein Bild von dem Entwicklungsland machen: „Ich hatte gedacht, der Senegal wäre weiter entwickelt, war entsetzt über die Armut in der ländlichen Region, in der wir uns aufhielten. Die Menschen wohnen dort in Verschlägen, die wie Schweinebuchten aussehen.“

Eine Woche vor dem Ende der Reise überlegte sich Torsten Rosenfels: „Was packe ich noch konkret an?“ Da kam ihm die Idee mit den Patenschaften. Er machte Porträtaufnahmen von 40 Schülern, für die er in Deutschland Paten suchen wollte, um so den regelmäßigen Schulbesuch ermöglichen zu können.

Zurück in Buxtehude machte er sich an die Gründung seines Vereins „Helfende Hände Senegal“. Doch damit begann zunächst einmal ein Papierkrieg in Deutschland. Es dauerte fast drei Monate, bis die Gemeinnützigkeit des Vereins anerkannt wurde: „Das war eine richtige Bürokratie-Erfahrung. Zwischenzeitlich wollte ich schon aufgeben. Jetzt weiß ich, dass Helfen nicht einfach ist.“

Im Juli 2006 war dann die Gemeinnützigkeit anerkannt, Mitglieder wurden geworben im Kollegen- und Freundeskreis. Relativ schnell waren 40 Paten gefunden. So kamen in drei Monaten rund 2000 Euro zusammen.

Eine Patenschaft für einen Schüler kostet 60 Euro im Jahr, damit werden alle Schulutensilien wie Stifte, Hefte, Bücher finanziert. Die Familien wurden zuvor nach Bedürftigkeit ausgesucht, das Geld sollte von einer Kontaktperson vor Ort ausgezahlt werden. Doch nun gab es ein neues Problem. Die Vertrauensperson erwies sich als wenig vertrauenswürdig. Das Geld wurde nicht wie vereinbart an die Familien ausgezahlt, sondern der einheimische Kontaktmann behielt es für sich mit dem Argument: „Ich verwalte das Geld für euch.“ Erst nach Intervention des „Kinderhilfe“-Initiators Werner Dienst aus Stade konnte der Vorfall geregelt werden. „Ich bin da wohl etwas blauäugig herangegangen“, sagt Rosenfels: „Korruption ist in einem armen Land immer ein Problem.“

Jetzt werden die Gelder von Vereinsmitgliedern direkt an die Familien gegeben. Neue Paten für die „Helfenden Hände Senegal“ sind willkommen. Zurzeit werden für zwölf Kinder Paten in Deutschland gesucht. Weitere Paten werden benötigt für ein neues Projekt. Um den Schulabgängern eine Ausbildung in handwerklichen Berufen zu ermöglichen, werden 14 Praktikumsplätze in verschiedenen Betrieben angeboten. Die Kosten für ein Jahr liegen bei 100 Euro. Ab Oktober soll die Förderung beginnen. Das Fernziel dieses Projektes ist „Hilfe zur Selbsthilfe“. So werden zum Beispiel Möbel für die Einrichtung der Schule in der Tischlerei gekauft, die Praktikanten ausbildet.

Weitere Informationen: bei Torsten Rosenfels, Telefon 01 73 / 2 74 10 06.

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