Liebe Senegal-Freunde,

bei meiner Reise in den Senegal im Frühjahr bekam ich einmal mehr die Bestätigung, wie unglaublich wichtig die Unterstützung der Menschen im Senegal durch unseren Verein ist. Jean-Paul, Nicolas, Antoine (unsere zuverlässigen Helfer im Senegal) und ich glaubten, schon so ziemlich alles an Armut und unwürdigen Lebensverhältnissen gesehen zu haben. Wir wurden auch nach 19 Jahren Entwicklungshilfe im Senegal bei unseren täglichen Touren in der Savanne eines Besseren belehrt. Ohne eure fortwährenden Spenden könnten wir vielen Menschen nicht helfen und Missstände nicht verbessern. Seht selbst wie wertvoll eure Beteiligung an unseren Projekten ist…
Es ist eines der beschämendsten Fotos, das ich je gemacht habe. Ihr seht hier die „Toilette“ ohne Schutz für die 80 Kindergartenkinder von Louly Mbafaye.

Unsere Schulen

Die Schule und der Kindergarten von Louly Mbafaye

In den letzten Monaten hatten wir an sämtlichen Gebäuden notwendige Reparaturen vorgenommen. Risse und Abplatzungen wurden ausgebessert, zudem hatten wir die Stromleitung erneuert, so dass in jedem der Klassenräume Lampen installiert werden konnten, um schlechte Lichtverhältnisse auszugleichen. Ein altes marodes Gebäude werden wir nun definitiv wieder so instand setzen lassen, dass es zu benutzen ist. Hierzu werden wir einen Teil der defekten Mauern abtragen und das Gebäude mit einem neuen Dach decken lassen.

Das marode Gebäude wird nun endgültig instandgesetzt

Riesenfreude über den neuen Fußball

Die größeren Probleme ergeben sich für die 80 Kindergartenkinder. Vor der Schutzmauer der Schule steht ein architektonisch schönes Gebäude, welches der senegalesische Staat 2004 errichten ließ. Durch eine gravierende Fehlkonstruktion konnte das Wasser während der Regenzeit nicht genügend abfließen und bahnte sich so seinen Weg in das Mauerwerk, mit der Folge, dass das Gebäude in Teilen einzustürzen drohte.

Das einsturzgefährdete ehemalige Kindergartengebäude

Eine der drei Kindergartengruppen

Sämtliche Kindergartenkinder mussten als Konsequenz in der Schule untergebracht werden, damit sie weiterhin unterrichtet werden konnten. Es wurden zwei Klassenräume der 330 Schüler den 80 Kindergartenkindern zur Verfügung gestellt. Und schon herrscht wie in so vielen Schulen im Senegal wieder einmal Platzmangel. Auch aus diesem Grunde werden wir nun zügig das alte nicht benutzbare Gebäude sanieren. Nicht nur, dass die 80 Kindergartenkinder wenig Platz haben, sie haben nicht einmal eine richtige Toilette. Für so einen „Luxus“ ist schlichtweg kein Geld vorhanden, weder von staatlicher Seite und erst recht nicht seitens der armen Dorfbewohner. So hoffe ich, dass der eine oder andere von euch sich ein Herz fasst und etwas spendet, damit wir den Kindergartenkindern zwei Toiletten bauen können.

Die Baukosten für zwei Toiletten betragen € 2.000. Bitte spendet etwas für die Kindergartenkinder von Louly Mbafaye, damit wir nach der Regenzeit im Oktober mit dem Bau der Toiletten beginnen können.

Die Schule in Garage Diahere

Es ist immer wieder eine Freude in diese Schule mit den 189 Schülern zurückzukehren. Sämtliche Gebäude sind in gutem Zustand und das ist nicht zuletzt den Lehrern zu verdanken, die kleinere Schäden selbst ausbessern. Eventuell werden wir nächstes Jahr sämtliche Gebäude neu streichen lassen, damit diese besser vor Witterungseinflüssen geschützt bleiben.

Die Schule in Ngeulokh

Es ist ein absoluter Negativrekord in dieser Schule mit 227 Schülern! 70 Schulkinder zweier unterschiedlicher Jahrgänge werden hier in einem Schulraum unterrichtet. Dabei sind sie gezwungen sich zu dritt eine Schulbank zu teilen, die regulär für zwei Schüler gerade ausreichend Platz bietet. Zustände wie diese machen uns auch nach all den Jahren immer wieder aufs Neue betroffen. Das Groteske ist, dass diese Schule sogar noch zwei nicht genutzte Schulräume zur Verfügung hat, aber Lehrer fehlen. Man hat von staatlicher Seite der Schule versprochen, dass im neuen Schuljahr ein zusätzlicher Lehrer eingestellt wird. Wir werden die zwei Schulräume soweit instand setzen und auch fliesen lassen, so dass einem Lernen unter verbesserten Bedingungen nichts mehr im Wege steht. Wer von euch eine Schulbank spenden möchte, damit sich der Platzmangel für die Schüler verringert, würde mit gerade einmal € 65 je Schulbank eine enorme Unterstützung leisten.

Die Schulen in Nakhamaye und in Nobandane

Die Schule in Nakhamaye

Schüler besorgen Trinkwasser für die Pause

Die von uns neu gebauten Schulgebäude, welche jeweils für zwei Schulklassen Platz bieten, befinden sich erwartungsgemäß im Bestzustand. Seitens der Lehrer in Nakhamaye wurde lediglich der Wunsch nach einer Lehrertoilette geäußert. Da es aber insgesamt genügend Toiletten in der Schule gibt, müssen wir diesen Wunsch erst einmal auf unserer Prioritätenliste hintenanstellen.

Die neue Kantine in Nobandane

…zur Erinnerung, die Kantine im Frühjahr 2024

Die Schule in Ndiaffe

Letztes Jahr in Ndiaffe…

2025, lernen in einem richtigen Schulgebäude

Bereits im letzten Infobrief hatten wir euch von dem großartigen Erfolg über das neu entstandene Schulgebäude in Ndiaffe berichtet. Während unserer diesjährigen Besuchsfahrten konnte ich mich davon überzeugen, dass die erbärmlichen Klassenräume aus Stroh und Säcken nun endgültig der Vergangenheit angehören. Es erfüllt mich mit Stolz und Freude, dass ihr durch eure Spenden dafür sorgt, dass wir Strohhüttenklassen „verschwinden“ lassen.

Die Schule in Dokh Diosmone

Letztes Jahr…

…dieses Jahr

Auch in der Schule von Dokh Diosmone haben wir es geschafft, dass eine Strohhüttenklasse „verschwunden“ ist. Das noch zu Weihnachten im Bau befindliche Gebäude wurde Anfang dieses Jahres fertiggestellt. Es ist ein großartiger Erfolg, dass auch in dieser Schule nun sämtliche Schüler in einem gemauerten Klassenraum unterrichtet werden. Sobald wir die notwendigsten Bauprojekte abgeschlossen haben, werden wir in dieser Schule noch drei Klassenräume fliesen lassen, da der Fußboden aus Beton sich zu stark abnutzt und dadurch Löcher und Risse entstanden sind. Der Direktor hatte noch eine Bitte und fragte uns bei unserem Besuch, ob es möglich wäre, dass wir einen neuen Drucker für die Schule kaufen könnten, da der alte nicht mehr zu reparieren war. Unmittelbar nach meiner Abreise hatte Jean-Paul schon einen neuen Drucker für CFA 45.000 (ca. € 70) gekauft und den Lehrern somit eine Sorge abgenommen. Ihr seht, auch mit kleineren Beträgen können wir an vielen Stellen helfen.

Endlich ist Unterricht in angenehmer Atmosphäre möglich…

Die Schule in Rôff

Wir hatten den Anstrich der Gebäude der Schule in Rôff etwas hinausgezögert, aber jetzt konnten und wollten wir nicht länger warten. Noch während meines Aufenthaltes im Senegal beauftragte Jean-Paul unseren seit Jahren zuverlässigen Maler Matar und sein Team, um für einen schönen und vor allem schützenden Anstrich der Schulgebäude zu sorgen. Der gesamte Anstrich aller Schulgebäude hat € 1.050 gekostet. Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen…
In der Schule von Rôff gibt es derzeit, ähnlich wie in der Schule von Nguelokh einen Lehrermangel. Obwohl man über ausreichend Klassenräume verfügt, müssen wieder einmal zwei Klassen mit insgesamt 57 Schülern unterschiedlicher Jahrgänge in einem Klassenraum von einem Lehrer unterrichtet werden. Der Direktor erzählte uns, dass er wiederholt erfolglos Anträge für die Zuteilung eines neuen Lehrers beim Bildungsministerium gestellt hatte. Es fehlen im Senegal besonders viele Lehrer für die Schüleraltersklassen von 6 bis 12 Jahren. Der Direktor hofft und wir mit ihm, dass sich die Situation 2026 verbessern wird.

Die Schule in Ngolna

Nachdem wir in den letzten Jahren bereits zwei Schulräume, einen Kindergarten und eine Kantine in der Schule von Ngolna gebaut hatten, fiel uns bei unserem Besuch auf, dass immer noch unter freiem Himmel gekocht wird und es keine Lagermöglichkeiten für Lebensmittel gibt. Vielleicht erinnert ihr euch an den provisorischen Kindergarten, der sich in einer Lücke zwischen zwei Gebäuden befand. Diese Lücke werden wir nach der Regenzeit zumauern und der gewonnene Raum wird zukünftig als Küche dienen.

Die Köchinnen suchen Schutz vor der Sonne und bereiten das Essen auf der Terrasse eines der Schulgebäude zu…

Wir versuchen, so effektiv wie möglich die Spenden einzusetzen und schauen in den Schulen zunächst, ob es ein bestehendes Gebäude gibt, welches sich dazu eignet, ein geplantes neues anbauen zu können. Dadurch würden wir zumindest das Material für eine Mauer einsparen.

Die Schule in Ndiamane – ein neues Projekt?

Mit 987 Schülern ist sie die größte uns bekante Schule in der Savanne. Diese Schule verfügt sowohl über eine Grundschule als auch über eine Mittel- und Oberstufe. Lehrer gibt es hier zwar genug, allerdings fehlen zwei Klassenräume. Dadurch unterliegen die Schüler der Oberstufe einem Rotationssystem. Ein Teil der Schüler wird nur morgens unterrichtet, der andere nur nachmittags und die Schüler müssen erheblich mehr in Eigenleistung erlernen. Sobald wir sämtliche unserer priorisierten Bauprojekte abgeschlossen haben und uns noch genügend Spenden zur Verfügung stehen, werden wir versuchen auch dieser Schule zu helfen. Die Kosten für die zwei Klassenräume betragen € 13.000.

Die Direktorin zeigt uns das Gebäude, an welches wir anbauen könnten…

Die Schule in Nghoé Cop – 35 Schüler auf 24 qm!!! Ein neues Projekt!!!

Jean-Paul, Nicolas, Antoine und ich waren gleichermaßen schockiert über den provisorischen, aus Stroh und Säcken errichteten Klassenraum, der sich zwischen zwei Schulgebäuden befindet. Strohdächer und Wände aus Säcken sind uns nicht fremd, allerdings haben wir noch nie so beengte Verhältnisse vorgefunden. Seit zwei Jahren stehen für 35 Schüler gerade einmal 24 qm an Platz zur Verfügung. Noch vor Ort gaben wir dem Schuldirektor die Zusage, dass wir einen neuen Klassenraum an eines der bestehenden Gebäude anbauen werden. Die Baukosten für ein Gebäude mit einem Klassenraum belaufen sich auf € 7.000, die wir Dank der Großspende von Philipp K. aus Hamburg
decken können.

Wir konnten nicht länger warten! Im April begann der Bau des benötigten Schulgebäudes.

Das Gebäude ist startklar für das neue Schuljahr!

Daumen hoch für unsere 146 Brunnen!!!

Sie bedeuten den gesicherten Zugang zu Trinkwasser, sie sind so unglaublich wichtig… UNSERE BRUNNEN! Egal auf welche Art sie genutzt werden, ob zur Ernährung, der Bewässerung von Nutzpflanzen, zum Waschen, zum Herstellen von Lehmziegeln, unsere Brunnen sichern Existenzen und verbessern die Lebensbedingungen vieler Menschen, die unter ärmsten Bedingungen in der senegalesischen Savanne leben. Und selbst wir profitierten bei unserer längsten Tour in die extrem trockene Region bei Passy, ca. 130 km von der Küste entfernt, von einem unserer Brunnen. Das Auto von Antoine hatte ein ernsthaftes Problem mit dem Kühler und so mussten wir permanent das Kühlwasser erneuen …und das Wasser dafür kam u.a. aus unserem Brunnen in Diagane Barka.
Bei aller Anstrengung dieser Tour bei 43 Grad Hitze, stellte sich aber durch diese Situation ein enorm befriedigendes Gefühl ein, dass selbst für solche Zwecke unsere Brunnen ihren Dienst erfüllen.
Noch während Antoine sich um den Kühler kümmerte, kam eine Frau auf uns zu, die uns bat, zu einem Kartoffelfeld mitzukommen, welches 200m von unserem Brunnen entfernt lag. Dieses Kartoffelfeld wird von einer Frauenkooperative bewirtschaftet. Leider ist der Brunnen auf dem Gelände nicht tief genug und führt nur wenig Wasser. Und so kommt man schnell im Senegal zu einem neuen Bauprojekt. Selbstverständlich helfen wir den Frauen! Wir lassen den Brunnen tiefergraben, damit sie Ihre Kartoffeln bestmöglich bewässern können.

Auf dem Kartoffelfeld der Frauenkooperative

Am Brunnen bei Passy – der 65-jährige Bauer voller Stolz in seinem großen Auberginenfeld

An dieser Stelle will ich euch anhand von einigen Zahlen aus dem Jahr 2023 des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, kurz BMZ (Internetseite: https://www.bmz.de/de/laender/senegal), noch stärker bewusst machen, wie wichtig unsere Brunnenprojekte für die Menschen im Senegal sind und wie viel ihr mit euren Spenden bewirkt.

 

Senegal Deutschland
Gesamtbevölkerung in Millionen 18,08 83,28
Anteil der Landbevölkerung 50,42% 22,24%

Anteil der Bevölkerung mit angemessenem Anschluss an eine Trinkwasserversorgung in Prozent

26,69% 99,92%

 

Was bedeuten diese Zahlen? Man kann davon ausgehen, dass sich die nur 26,69% Trinkwasseranschlüsse sehr wahrscheinlich in den Ballungszentren der knapp 50% Stadtbevölkerung befinden. Dieses bedeutet einerseits, dass selbst die Stadtbevölkerung nicht über genügend Anschlüsse zur direkten Trinkwasserversorgung verfügt, aber schlimmer noch, die Landbevölkerung wird zu über ca. 90% keine direkte Trinkwasserversorgung haben. Die Ungerechtigkeiten zwischen einem Industriestaat wie Deutschland und einem Entwicklungsland wie dem Senegal fangen bei dem direkten Zugang zu Trinkwasser an. Die Trinkwasserversorgung in der Savanne bleibt also eines der größten Probleme und ihr wirkt mit euren Spenden für unsere Brunnen diesem Problem entgegen. Macht bitte weiter so, denn es ist so unglaublich wichtig!

Auch viele Tiere profitieren von dem Trinkwasser unserer Brunnen

Noch während unserer großen Tour nach Passy gab uns die Firma Ball und Böhm ihre Zusage für die Spende eines neuen Brunnens und bereits unmittelbar nach meiner Rückkehr spendete Brigitte Fehring einen Brunnen. Auf keinen Fall zu vergessen sind die Spenden für Brunnen aus der Weihnachtszeit der Familie Sigle, Familie Mank, Dietmar Fehring, der Firma Lenuweit, der Firma CT Logistics GmbH und der Firma Ladewerk. Wir nähern uns unserem gesteckten Ziel, noch in diesem Jahr unseren 150. Brunnen zu bauen. An dieser Stelle ein gesondertes Dankeschön an alle Spender, die dieses Projekt so großartig unterstützen!

Unsere Krankenstation, die Case de Santé in Rôff – ein Glücksfall in der Savanne!

Er heißt Cheikh Faye, ist 30 Jahre alt und er ist ein Glücksfall für unsere Krankenstation in Rôff. Cheikh ist ausgebildeter Sanitäter, wird vom Staat bezahlt und ist seit Juni 2023 verantwortlich für sämtliche Patienten, die in der Krankenstation vorstellig werden. Als wir vor einigen Jahren mit Hilfe der Spenden von Dr. Fella die Krankenstation von Grund auf sanierten, konnten wir nicht ahnen, dass diese einen dermaßen großen Zulauf erfährt. Mittlerweile werden ca. 450 Patienten monatlich in der Krankenstation behandelt bei einer 24 Stunden Bereitschaft und das sieben Tage die Woche. Im letzten Jahr haben 96 Babys das Licht der Welt in der Krankenstation erblickt. Ich kann es nicht anders sagen, Cheikh hat die Krankenstation im Griff und sorgt selbst für Verbesserungen. So hat er in der Vergangenheit Geld gespart und von diesem ein Waschbecken sowie eine Klimaanlage in seinem Behandlungszimmer installiert. Seiner Bitte nach zwei weiteren Krankenzimmern, von denen eines mit einer Dusche ausgestattet werden soll und einem kleinen Büro konnten wir einfach nur nachkommen. Bei so einer Vielzahl an Patienten konnten wir gar nicht anders entscheiden. Der Ausbau der Krankenstation ist bereits im Gange.

LA POUPONNIERE – Das Waisenhaus in Nianing

Spielenachmittage im Waisenhaus LA POUPONNIERE gehören einfach zu den angenehmen Höhepunkten einer Senegalreise. Blendet man die einzelnen Schicksale der dort derzeit lebenden 35 Waisenkinder aus, so wird man mit strahlenden und lachenden Kindergesichtern belohnt. Nach dem Spielen füttern wir die Kinder dann noch, oft gemeinsam mit den tollen einheimischen Kinderpflegerinnen und den freiwilligen Helfern (oft junge Menschen, die sich sozial engagieren und die größtenteils aus dem Ausland kommen).

Maria aus Italien begleitete uns bei einem unserer Besuche

Soeur Marthe, die verantwortliche Nonne des Waisenhauses, trat mit einer Bitte an uns heran.
Seit Wochen hat das Waisenhaus kein warmes Wasser mehr, da die Warmwasserinstallation auf dem Dach defekt ist. Eine neue Warmwasserversorgung kostet € 2.500. Da wir den Gedanken nicht gut ertragen konnten, dass diese armen Geschöpfe im Alter bis zu zwei Jahren nicht einmal warmes Wasser zur Verfügung haben, gaben wir schon bei unserem Besuch die Zusage für die neue Installation. Da wir seit einigen Monaten die recht hohen Stromrechnungen des Waisenhauses nicht mehr bezahlen müssen, da ein Privatmann eine Solaranlage zur Stromproduktion hat installieren lassen, wurden Gelder bei uns frei, um dem Waisenhaus mit der Warmwasseranlage helfen zu können.

Die neue Warmwasseranlage

Während unseres dritten Besuchs in LA POUPONNIERE in diesem Jahr gab es eine wirkliche Überraschung für uns. Das katholisch geführte Waisenhaus feiert 10jähriges Bestehen und als Dank für unser Engagement hat man uns eine Auszeichnung überreicht, die ich zu gerne und berührt im Namen von allen Spendern und Mitgliedern entgegengenommen habe. Ihr alle könnt gleichermaßen stolz auf eure Hilfsbereitschaft sein.

Thérèse und Moustafa

Thérèse

Als wir den Hochzeitsbrunnen von Anna und Gianni in Ndiaganiao Titine kontrollierten, verbanden wir unsere Tour direkt mit einem Besuch in der Einrichtung für behinderte Kinder, in der Thérèse betreut wird, da diese nur wenige Kilometer entfernt liegt. Thérèses Mutter Martine begleitete uns während dieser Tour, um ihre Tochter wiederzusehen. Es sollte nur ein kurzer Besuch werden, aber dann begannen wir mit Thérèse und ihren Freunden zu spielen. Nicolas spielte mit Mori, ich mit Issak und Mohammed. Diese wunderbaren fröhlich strahlenden Kinder haben uns mal wieder zutiefst berührt. Seit Thérèse in dieser Einrichtung lebt, übernimmt unser Mitglied Claudia das anfallende Schulgeld für dieses tolle Mädchen.

Moustafa

Es sind die Besuche bei Moustafa, die einen erden lassen. Der 22jährige junge Mann, der nur liegen kann und in seiner beschränkten Welt doch eines immer wieder macht: Lachen! Lachen über die kleinen glücklichen Momente, die wir ihm durch einen Besuch und kleine Geschenke schaffen. Mehr können wir leider nicht für Moustafa tun. Jean-Paul steht aber im ständigen Kontakt mit Moustafas Eltern, sofern er doch etwas benötigt. Danke Moustafa, für dein Lachen und dass du uns an deinem Leben teilhaben lässt. Wir kommen dich wieder besuchen, damit wir gemeinsam lachen können!

Allgemeines

Tourismus

Vielleicht gibt es in der Touristenhochburg Saly nördlich von M’bour eine Vielzahl an Touristen. Jedoch an der Küste südlich von M’bour, wo sich auch unsere Basis in Nianing befindet, findet man sie nach wie vor nur vereinzelt. Die Gründe bleiben seit Jahren dieselben. Nach Schließung der zwei großen Hotelanlagen vor einigen Jahren bei Nianing , gab es keinen Vorteil für die kleineren Hotels. Viele Touristen kommen als Pauschaltouristen ins Land und mögen es eher komfortabel. Mit Abnahme der Touristen an diesem Küstenstreifen, verwahrloste auch der Strand immer mehr durch Müll und Algen. Es wurde sich wenig Mühe gegeben die zuvor erlangte Attraktivität der Küste aufrechtzuerhalten. Hinzu kommt, dass Flüge von Deutschland aus verhältnismäßig teuer sind und man nur sehr selten deutsche Touristen hier antrifft. Reisende aus Belgien und Frankreich trifft man häufiger an, da für sie die Anreise meist zeitlich weniger aufwendig und kostengünstiger ist.

Müll

Mein subjektiver Eindruck war, dass es weniger Müll am Strand und in den Dörfern gibt als in den letzten Jahren. Versetze ich mich allerdings in die Situation eines Reisenden, der zum ersten Mal den Senegal in dieser Region besucht, dann würde ich verstehen, dass man schockiert wäre, über derart viel herumliegenden Müll. Es gibt immer wieder Bemühungen, den Müll am Rande der Dörfer auf Sammelplätzen zu verbrennen, was aber leider nicht konsequent genug durchgeführt wird. Somit hat der Wind die Oberhand und verteilt nahezu uneingeschränkt vor allem Plastiktüten und Verpackungsmüll.

Infrastruktur und Entwicklung

Wenn wir nach Jahren unserer Aktivitäten im Senegal eines wirklich an Entwicklung wahrnehmen können, dann ist es der Ausbau des Stromnetzes. Bei unseren Reisen durch die Savanne sehen wir immer mehr Strommasten und viele Dörfer sind nun an das Stromnetz angeschlossen. Dieses bestätigen auch die Zahlen des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Im Jahre 2023 hatten bereits 74,2% der Senegalesen Zugang zu Elektrizität. Diese Zahl erscheint grotesk im Vergleich zu den Menschen mit Zugang zur Trinkwasserversorgung (zur Erinnerung: 26,69% im Jahr 2022). Dennoch freut es uns zu sehen, dass überhaupt an irgendeiner Stelle eine Entwicklung stattfindet. Der vor Jahren spürbare Ausbau von Straßen gerät, bis auf den Ausbau der Autobahn A1 von Dakar nach Kaolack, eher ins Stocken. Vielmehr sind die rotsteinigen befestigten Schotterpisten nach wenigen Jahren schon wieder so stark beschädigt, dass viele Fahrer an einigen Stellen wieder bevorzugt durch den Savannensand fahren, um nicht das eigene Fahrzeug zu beschädigen.

Einige bemerkenswerte Zahlen und Fakten

Der Senegal ist mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von 29,63 Grad Celsius das drittheisseste Land der Erde (Quelle: Weltbank), 74,4% der Senegalesen haben weniger als sechs Euro täglich zum Leben zur Verfügung (Quelle: Our World in Data), von 194 aufgeführten Ländern des IWF rangiert der Senegal auf Platz 159 gemäß des Bruttoinlandsprodukts pro Kopf, die Säuglingssterblichkeit ist mit 36,71 Säuglingen je 1000 Geburten 10 Mal höher als in Deutschland (Quelle: UN World Population Prospects) und mit 315 von 100.000 Müttern, die bei der Geburt ihr Leben verlieren, belegt der Senegal Platz 153 von 186 gelisteten Ländern (zum Vergleich Deutschland = Platz 7, Quelle: Weltbank). Fakt ist, der Senegal gehört immer noch zu den ärmsten Ländern der Welt.

Spendensituation

Wie ihr bestimmt gemerkt habt, schreiten unsere Bauprojekte in den letzten zwei Jahren zügig voran.
Dieses hängt noch mit den Großspenden aus der Erbschaft von Hagen H. zusammen, die es uns ermöglichen mehr Projekte als in den Vorjahren zu realisieren. Die Spendengelder müssen schnellstmöglich zu Gunsten der Menschen im Senegal für gute Projekte eingesetzt werden. Hilfe kann nicht warten! Allerdings… wenn wir weiterhin so weiterbauen, dann wird unser Spendentopf zum Ende des Jahres so langsam aufgebraucht sein. In durchschnittlichen Spendenjahren liegen die jährlichen Spendeneinnahmen zwischen € 25.000 und € 35.000. Jedes Jahr bange ich, dass wir zumindest dieses Niveau wieder erreichen. Großspenden wie diese von Philipp K. aus Hamburg sind keine Selbstverständlichkeit, sie sind ein Glücksfall! Ebenso sind die Spenden für einen Brunnen ein enormer Beitrag, für den ein kleiner Verein wie der unsere nur dankbar sein kann. Die Basis unserer Spendeneinnahmen sind jedoch die kleineren Spendenbeträge und die Mitgliedsbeiträge. Wie ich immer wieder betone: Jeder EURO zählt! Einige Spender haben einen monatlichen Dauerauftrag mit € 10 oder € 20 zu Gunsten unserer Projekte eingerichtet. Wenn nur fünf Spender jeweils € 20 im Monat spenden würden, so könnten wir wieder gesichert einen Brunnen innerhalb eines Jahres bauen.

DANKE!

Nach dieser berührenden Reise im Frühjahr in den Senegal, ist mir einmal mehr bewusst geworden, was wir für einen großartigen Verein haben, an dem so viele Menschen auf unterschiedlichste Art und Weise beteiligt sind. Zunächst gilt mein Dank euch Spendern und Mitgliedern. Eure Spenden ermöglichen, dass Menschen in der von Armut geprägten senegalesischen Savanne ein besseres Leben führen können. Besser ausgedrückt: IHR SORGT FÜR EIN WÜRDEVOLLERES LEBEN! Darauf könnt ihr alle stolz sein… ich bin es allemal! Dann bedanke ich mich bei allen aktiven Unterstützern auf das Allerherzlichste! Danke Jean-Paul, du bist die Säule unserer Projektarbeit im Senegal, ohne dich geht es nicht! Danke auch an Nicolas, der langsam in die Projekte reinwächst und Jean-Paul zur Seite steht. Danke an Antoine, den besten und geduldigsten Fahrer im Senegal, ohne den wir so manche Tour nicht so gut überstanden hätten. Danke an unseren Kassenwart Dirk, der seit so vielen Jahren unsere Finanzen immer unter Kontrolle hat. Danke an Elke, die für unseren wunderbaren Internetauftritt sorgt, durch den schon viele Spender aus ganz Deutschland zu uns gelangt sind. Danke an euch alle für euer Vertrauen und dafür, dass ihr die Welt für einige Menschen besser macht!

Zum guten Schluss...

Jean-Paul, Nicolas, Antoine und ich waren während meines Aufenthalts täglich ungefähr 8 Stunden in der Savanne unterwegs, ausgenommen die Tour nach Passy mit 16 Stunden. Während dieser Fahrten in einem Radius von gut 130km fiel mir immer wieder auf, dass wir weder auf Weiße treffen, noch irgendwo Bauaktivitäten wahrnehmen. Da ich ja nur einmal im Jahr im Senegal bin, richtete ich die Frage an unsere drei senegalesischen Mitstreiter, ob es im restlichen Jahr, wenn sie ohne mich unterwegs sind, anders sei. Ihre Antwort war NEIN!

Das zeigt uns, dass ohne Vereine wie den unseren, also ohne euch Spender, die Lebenssituation vieler Menschen im Senegal erheblich schlechter aussähe. Wir helfen in einem Land, in dem Frauen noch schwerste Wasserwannen auf ihrem Kopf tragen, damit die Familie Zuhause Wasser zur Verfügung hat, in einem Land, in dem die Menschen in der Savanne kein Bett haben und ihre Notdurft gezwungenermaßen im Sand verrichten. In der Tat geht es schleppend voran für viele Savannenbewohner. Ihre Lebensbedingungen, die wir in weiten Teilen der Savanne sehen, ähneln sich. Dadurch gewinne ich manchmal den Eindruck, dass ich mich in den Infobriefen mit Informationen bezüglich der Lebenssituation vieler Senegalesen und meiner Spendenaufrufe wiederhole. Eines dürfen wir aber nicht vergessen, für die Betroffenen ist es keine Wiederholung, es ist deren ganz persönliches einzigartiges Schicksal. Dank eurer Spenden aber, erfahren diese Menschen zum ersten Mal etwas Glück in ihrem Leben. Dinge, die wir gar nicht mehr zu schätzen wissen, vorneweg Trinkwasser, aber auch medizinische Versorgung und Bildung sorgen für Lichtblicke. Und am Ende muss ich sagen: Es ist mir egal, wie oft ich mich wiederhole und ich Menschen versuche zum Spenden zu animieren. Moustafas Lachen, die strahlende Thérèse und ihre behinderten Freunde, die fröhlichen Waisenkinder von LA POUPONNIERE, die glücklichen Menschen an unseren Brunnen und jedes Neugeborene in der Krankenstation von Rôff sind für mich nur einige Gründe dafür, dass ich es nicht müde werde, mich für noch mehr hilfsbedürftige Menschen zu wiederholen:

BITTE SPENDET FÜR DIE MENSCHEN IM SENEGAL, DENN SIE BRAUCHEN UNSERE HILFE!!!

Ich freue mich, mit euch in das 20. Jahr unserer Projektarbeit im Senegal zu starten!

Torsten