Liebe Senegal-Freunde,

wenn uns Eines enorme Freude bereitet, dann sind es Erfolgsmeldungen zu unseren Projekten für die Menschen im Senegal zu verkünden! Wie ihr euch vielleicht erinnert, hatten wir in unserem Weihnachtsinfobrief zu Spenden für die beiden Schulen in Nobandane und in Nakhamaye aufgerufen. Jeder Bau von Schulklassen bedeutet für unseren Verein jeweils ein Großprojekt. Für ein Schulgebäude mit zwei Klassenräumen betragen die Baukosten rund € 12.000. Diese Summe ist in durchschnittlichen Spendenjahren nicht ohne Weiteres aufzubringen. 

Und dennoch: WIR HABEN ES GESCHAFFT!!! Unserem kleinen Verein ist ein solches Vertrauen zweier Großspender entgegengebracht worden, dass ich diese gesondert erwähnen will, noch bevor ich auf die einzelnen Projekte eingehe. Beide Spender eint ihre Bescheidenheit, ihre Namen nicht vollständig veröffentlicht sehen zu wollen. Beide Spender eint ebenso das Vertrauen, das sie seit Jahren in unsere Projekte für die Menschen im Senegal haben bzw. hatten.

Werner Dienst 1938 - 2022

Das neue Schulgebäude in Nakhamaye …

Werner Dienst 1938 - 2022

… und das neue Schulgebäude in Nobandane

Leider kann nur noch einer der Spender, Philipp K. aus Hamburg, der die notwendige Summe für das Schulgebäude zuzüglich der Toiletten in Nobandane gespendet hatte, unseren Dank durch diesen Infobrief entgegennehmen. Dem weiteren Großspender Hagen H. können wir durch diesen Infobrief leider nicht mehr danken, da er im Februar dieses Jahres nach schwerer Krankheit verstorben ist. Noch während seiner Krankheitsphase hatte Hagen H. uns eine enorme Spende zukommen lassen. Diese Spende ermöglichte sowohl den Bau des Kindergartengebäudes und der Kantine in Ngolna als auch den Bau des Schulgebäudes und der Toiletten in Nakhamaye. Keine Dankesworte reichen aus, um zu beschreiben, wie sehr uns diese Spenden berührt haben. Hagen H. und Philipp K. euch eint noch etwas, ihr habt ein enormes Zeichen der Mitmenschlichkeit gesetzt! Habt Dank dafür!

Die beiden neugebauten Schulgebäude in Nobandane und Nakhamaye waren nur zwei Besuchsstationen für unseren Kassenwart Dirk, unseren langjährigen Mitarbeiter Jean-Paul, dessen Cousin Nicolas, der Jean-Paul teilweise unterstützt und mich während unserer Reise in den Senegal im April. Bei aller Armut und der damit verbundenen Tragik, auf die wir bei unseren Touren in der Savanne immer wieder stoßen, überwiegt die Freude über die vielen Projekte, die durch eure Spenden zu echten Erfolgsgeschichten werden.

Unsere Schulen

Die Schule in Garage Diahere

Nachdem wir das beschädigte Vordach der Veranda repariert haben lassen und diese auch nun gefliest ist, gibt es keine weiteren notwendigen Reparaturen an den Schulgebäuden. Ebenso äußerte die Direktorin auch keine Wünsche bezüglich baulicher Maßnahmen oder anderer Hilfen. Die 157 Schüler sind also bestens versorgt.
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Die Schule in Louly Mbafaye

Ganz anders sieht die Situation in der Schule von Louly Mbafaye aus.

Kleinere notwendige Reparaturen:

  • Diverse Türen müssen repariert und gestrichen werden
  • Erneuerung zweier Tafeln
  • Gebrochene Bodenfliesen müssen ersetzt werden
  • In zwei Klassen muss die Stromverkabelung in Stand gesetzt werden
  • Der Eingang an der Schulmauer muss repariert werden

Größere Maßnahmen:

  • Es müssen zahlreiche Schulbänke repariert werden. An vielen dieser Bänke sitzen NEUN Schulkinder, wo normalerweise nur SECHS sitzen sollten!
  • Der Bau von drei weiteren Toiletten ist notwendig, derzeit gibt es für die 311 Schüler nur vier Toiletten! Kosten für den Bau der Toiletten: € 3.000
  • Das älteste Schulgebäude kann derzeit nicht genutzt werden, da Teile der Mauern so instabil sind, dass sie im oberen Bereich einzufallen drohen und das Dach nicht mehr halten würden.

Noch vor Ort hatten wir mit den Lehrern besprochen, dass wir ca. einen Meter der oberen Mauer abtragen und erneuern werden.

Werner Dienst 1938 - 2022
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Das älteste Schulgebäude muss dringend saniert werden

Die Schule in Dokh Diosmone

Es ist das altbekannte wiederkehrende Bild, dass wieder eine Strohhütte als Klassenraum dient. In diesem Fall betrifft es die 45 Kinder des Kindergartens. Und es ist die gleichbleibende Problematik: Die Kinder sind trotz oder gerade wegen der behelfsmäßigen Wände aus Stroh der Witterung ausgesetzt. Der Wind wirbelt immer wieder den Sand auf, Schlangen können ungehindert durch den Sand eindringen. Bedingungen wie wir sie nicht sehen und nicht haben wollen. Und wir werden sie ändern dank eurer Spenden, denn solche Projekte haben für uns oberste Priorität! Wir werden aus diesem Grunde ein neues Gebäude mit zwei Räumen bauen lassen. Die Kosten sind bekannt: Rund € 12.000 müssen wir für den Bau des Gebäudes aufbringen.

Werner Dienst 1938 - 2022
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Ganz rechts, dass durch eure Spenden erweiterte Gebäude, es fehlt noch eine Veranda mit Schattendach

Weitere notwendige Maßnahmen:

  • Die lange Gebäudereihe braucht unbedingt ein Schattendach und eine Veranda
  • In fünf Klassenräumen muss der Boden gefliest werden
  • Es müssen mehr Schulbänke angeschafft werden, zu viele Schüler sitzen zu eng
  • Kompletter Außenanstrich der Schulgebäude, welcher als Witterungsschutz dient
  • Neubau von Toiletten, die vorhandenen Toiletten für 256 Schüler reichen nicht aus
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In unserem erweiterten Schulgebäude …

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… und in dem provisorischen Kindergarten

Die Schule in Ngeulokh

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Für die 212 Schüler müssten wir auch in dieser Schule mehr Schulbänke anschaffen, damit der Platzmangel behoben wird. Weiterhin müssten drei Klassenräume gefliest werden, damit sich der Boden nicht weiter abnutzt und eine Veranda mit Schattendach ist wirklich notwendig.
Hinzukommend sollten die Schulgebäude außen neu gestrichen werden.

Werner Dienst 1938 - 2022
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Den Dank der Dorfältesten entgegenzunehmen gehört bei unseren Besuchen häufig dazu

Die Schule in Rôff

In der Schule in Rôff herrscht ein Platzmangel ganz anderer Art. Einer der Lehrer wohnt jetzt in der von uns ehemals gebauten Küche, da im Lehrerhaus kein Raum mehr frei ist. Dadurch musste die Küche provisorisch an einer anderen Stelle auf dem Schulgelände errichtet werden. Wir werden in jedem Fall auch diesen Missstand beheben. Die Schulgebäude sind rein baulich in gutem Zustand, benötigen nach Jahren aber mal wieder einen neuen Anstrich.
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… die provisorische Küche

Die Schule und der Kindergarten in Ngolna

Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie glücklich wir die Kinder in Ngolna durch den Bau des Kindergartens gemacht haben. Wir brauchen keinen Dank, keine Dankesreden oder gar Geschenke der Bewohner, die strahlenden Kinderaugen sind mehr als genug!
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Endlich hat Ngolna ein Kindergartengebäude…

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… und endlich auch eine Kantine

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… der Eingang zur Kantine in Gedenken an Hagen H.

Aber auch in der Schule von Ngolna herrscht erneut Platzmangel und es wird ein weiteres Schulgebäude benötigt. Dieses können wir glücklicherweise rechts an dem von uns errichteten Gebäude anbauen. So sparen wir zumindest etwas an Baumaterial, da wir eine vorhandene Wand nutzen können.
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Die Schule in Passy

In der Schule von Passy gibt es mal ein ganz anderes Problem. Jeder der drei vorhandenen Brunnen hat keine gute Wasserqualität und eignet sich nicht für Trinkwasser. Maximal zum Bewässern von Pflanzen könnte man das Wasser dieser Brunnen nutzen. Glücklicherweise gibt es eine kommunale Wasserleitung, die bis an die Schulmauer führt und groteskerweise dort endet. Der Schuldirektor hat uns gebeten, ob wir die Leitung nicht auf das Schulgelände legen lassen könnten. Der Aufwand ist recht gering und selbstverständlich werden wir dafür sorgen, dass Lehrer und Schüler an sauberes Trinkwasser gelangen.

Die Schule in Nakhamaye

Uns wurde ein enormer Empfang beschert, als wir an der Schule eintrafen. Wir waren nicht darauf vorbereitet, denn zu dem Zeitpunkt waren noch Ferien. Die 336 Schüler wollten aber durch ihre Anwesenheit unbedingt ihren Dank ausdrücken. In großer Runde bedankten sich Lehrer, der Bürgermeister und der Dorfälteste. In dem Gespräch kam heraus, dass es bis zum Bau unseres Schulgebäudes, eine Klasse mit 82 (!!!) Schülern gab. Häufig hatten wir schon Schulklassen mit über 50 Schülern gesehen, aber 82 (!!!) übertraf unsere Vorstellungskraft. Wir freuen uns wirklich gemeinsam mit den Schülern, dass der Unterricht nun unter guten Bedingungen stattfinden kann.
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In einem der älteren Klassenräume …

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… zum Vergleich in unserem gerade fertiggestellten Gebäude

Dennoch gibt es in dieser Schule noch einige Umstände, die wir verbessern wollen. Vier der Klassenräume sollten gefliest werden, damit der Boden sich nicht weiter abnutzt. Zudem ist auch hier der Bau einer Veranda mit Schattendach wünschenswert.

Die Schule in Nobandane

Zum Abschluss unserer Reise besuchten wir die Schule in Nobandane mit dem neuen Schulgebäude und vier neuer Toiletten, gebaut durch die extrem großzügige Spende von Philipp K. Diese zwei neuen Klassenräume erlauben es nun, dass der Unterricht weit entzerrter stattfinden kann. Zuvor waren die fast 500 Schüler dieser Realschule gezwungen, in zwei Schichten unterrichtet zu werden, die eine Hälfte morgens, die andere nachmittags. 

Werner Dienst 1938 - 2022
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Ein absoluter emotionaler Höhepunkt des Besuchs war das Singen der senegalesischen Nationalhymne als Dank für das neue Schulgebäude. Wir hatten von dieser großartigen Geste ein Video gedreht, welches wir quasi live zu Philipp K. sendeten, der absolut freudig und berührt reagierte. Im Anschluss verlas der Schulsprecher eine Danksagung und äußerte darin auch weitere Wünsche. Wie so oft möchte auch diese Schule eine Mauer um das Schulgelände errichtet bekommen. Da die Kosten je nach Geländegröße aber immens hoch sind, geschätzt € 25.000 – € 30.000, können wir diesem Wunsch nicht nachkommen. Diese Summe entspräche dem Bau von mehr als zwei Schulgebäuden oder von 25 bis 30 Brunnen finanzieren. Dennoch gibt es einen Wunsch, den wir erfüllen werden, den Bau einer Küche und Kantine. Die jetzige „Küche“ und die „Kantine“ sind eine absolute Katastrophe wie ihr selbst sehen könnt.
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„Kantine“ …

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…. und „Küche“

Die Schule in Ndiaffe

Wir dachten schon, viel gesehen zu haben im Senegal, aber wir wurden eines Besseren belehrt!

Bei einer unserer Touren kamen wir zufällig an den zwei Hütten, mehr Unterständen vorbei, ummantelt mit bunten Reissäcken aller Art, als Alternative zu den uns sonst bekannten Strohwänden. Wir hielten sofort an, um uns einen Eindruck zu verschaffen und waren einmal mehr schockiert oder vielmehr betroffen, welch unwürdige Bedingungen die Lehrer und die 110 Schüler gleichermaßen in Kauf nehmen, um den Unterricht aufrechtzuerhalten.

Werner Dienst 1938 - 2022
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Nun hatten wir schon in so vielen anderen Schulen unsere Zusage zur Unterstützung gegeben, dass wir nachdenklich wurden, wie wir auch noch dieses Projekt aus den bestehenden Spenden realisieren können. Ein winziger Vorteil hier in Ndiaffe ist, dass die Dorfbewohner angefangen hatten Baumaterial zu kaufen und das von dem wenigen Geld, welches sie sparen konnten. Das verdient den größten Respekt! Allerdings deckt dieses Baumaterial wie Kies und Sand nur einen kleinsten Teil der Baukosten. Es zeigt aber, welcher Wille und welche Einstellung in der Bevölkerung vorhanden ist, um für ihre Kinder eine angemessene Lernatmosphäre zu schaffen.
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Zurück in Deutschland passierte das Unglaubliche! Hagen H. hatte unserem Verein nicht nur zu Lebzeiten eine beträchtliche Summe gespendet, er hatte uns auch in seinem Testament bedacht. Die Schule in Ndiaffe bekommt das so dringend benötigte Schulgebäude für zwei Schulklassen. Der Bau hat bereits begonnen… Hagen H. wird auch in dieser Schule verewigt werden.
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Baubeginn des neuen Schulgebäudes in Ndiaffe

Nun hatten wir schon in so vielen anderen Schulen unsere Zusage zur Unterstützung gegeben, dass wir nachdenklich wurden, wie wir auch noch dieses Projekt aus den bestehenden Spenden realisieren können. Ein winziger Vorteil hier in Ndiaffe ist, dass die Dorfbewohner angefangen hatten Baumaterial zu kaufen und das von dem wenigen Geld, welches sie sparen konnten. Das verdient den größten Respekt! Allerdings deckt dieses Baumaterial wie Kies und Sand nur einen kleinsten Teil der Baukosten. Es zeigt aber, welcher Wille und welche Einstellung in der Bevölkerung vorhanden ist, um für ihre Kinder eine angemessene Lernatmosphäre zu schaffen.

Die CASE DES SANTE in Rôff

Neben unserer vielen Schulgebäude haben wir auch immer einen Blick auf unser einst größtes Bauprojekt, die Case de Santé (Krankenstation) in Rôff. Die damalige Grundsanierung und Erweiterung waren der Grundstein dafür, dass zunächst eine Sanitäterin permanent anwesend war, um kranke Menschen aus der Region zu versorgen und Geburtshilfe zu leisten. Mittlerweile lebt ein Arzt dauerhaft in der Krankenstation und wir sind immer noch unendlich froh, dass wir zu einer verbesserten medizinischen Versorgung beitragen können.

Besonders Mütter nehmen gerne die medizinische Hilfe der Krankenstation in Anspruch

Unsere 131 (!!!) Brunnen

Unsere Brunnen sind und bleiben unser Spendenmagnet. Nach unserem Weihnachtsinfobrief spendeten erneut die Firma Lenuweit und Familie Sigle jeweils einen Brunnen. Und noch während unseres Aufenthaltes bekamen wir die Nachricht der Firma Ball & Böhm, dass sie erneut einen Brunnen spendet. Es geht also weiter voran, den Menschen in der Savanne den Zugang zu Trinkwasser zu ermöglichen.

Der mittlerweile fünfte Brunnen der Firma Lenuweit

Bei unseren Touren durch die Savanne, konnten wir die meisten unserer Brunnen kontrollieren. Bis auf wenige Ausnahmen, sind alle intakt und führen ausreichend Wasser. Nur wenige Brunnen müssen tiefer gegraben werden. Lassen wir einen Brunnen unmittelbar nach der Regenzeit bauen, ist der Grundwasserspiegel recht hoch. Erst Monate danach in der heißen Trockenzeit von Februar bis Juni können wir wirklich feststellen, ob die Tiefe eines Brunnens ausreicht. Jean-Paul und Nicolas haben es mittlerweile so gut organisiert, dass das jeweilige Dorf sich selbst um einen Brunnenbauer bemüht, damit unsere drei Brunnenbauer bei dem Bau neuer Brunnen nicht blockiert werden. Unser Verein übernimmt aber selbstverständlich die Kosten, um die betroffenen Brunnen tiefer graben zu lassen.

TRINKWASSER!

Daumen hoch für jeden entstandenen Brunnen!

Wäsche trocknet am Brunnen der Firma Ball & Böhm

…auch Tiere profitieren durch unsere Brunnen!

Es ist immer wieder eine Freude zu sehen, wie vielseitig das Wasser unserer Brunnen genutzt wird.
Menschen und Tiere nutzen das Trinkwasser unserer Brunnen, Gemüsefelder entstehen, Hirse wird ebenso gewaschen, wie Wäsche oder der eigene Körper, Lehmziegel werden produziert und Enten nutzen die Pfützen vor den Brunnen zum „Bad“.

Hättet ihr es gewusst!? Eine Cashewnuss!

…auch die rote Frucht ist essbar

Hirse wird gewachsen

Zwiebelfelder an einem unserer Brunnen

Wir hatten im letzten Jahr einen älteren Bauern in der Region bei Passy besucht, der uns schwer beeindruckt hatte, da er sein Feld extrem professionell bewirtschaftete. Und auch bei unserem diesjährigen Besuch kamen wir ins Staunen, was alles möglich ist. Der Bauer bewirtschaftet das recht große Feld immer noch alleine. Neben der Wasserpumpe, die durch ein Solarpanel betrieben werden kann, hatte er in diesem Jahr zusätzlich überall kleine Wasserleitungen gelegt, um das Wasser nach Bedarf verteilen zu können. Jedes dieser Plastikrohre ist getrennt voneinander zu öffnen oder eben zu schließen, so dass eine optimale Verteilung ohne Wasserverschwendung möglich ist. So einen Erfolg durch eure Spenden zu sehen ist einfach nur großartig.
Nach der Regenzeit im September ist schon der Bau von weiteren sieben Brunnen in der Region Passy geplant, die bis zum Ende dieses Jahres noch fertig gestellt werden sollen. Nicht zu vergessen, ein Brunnen von ca. 10m Tiefe benötigt eine Bauzeit von ca. vier bis sechs Wochen.

Allgemeines

Tourismus

Die Zahl der Touristen an der Küste zwischen Mbour und Pointe Sarène bleibt auf sehr niedrigem Niveau. Am Strand trifft man ebenso wenig auf Touristen, wie auch in den Dörfern Nianing und Warang. Es gibt wohl diverse Gründe für diese Situation. Einer ist bestimmt, dass Flüge in den Senegal nicht gerade günstig sind. Dann gibt es wenige touristische Anziehungspunkte und auch die recht vermüllten Strände mögen dabei eine Rolle spielen. Ein positiver Aspekt ist das 5-Sterne Hotel südlich von Nianing, welches viele Arbeitsplätze bietet. Wir erfuhren, dass der Bürgermeister mit der Hoteldirektion vor dem Bau ein Abkommen geschlossen hatte. Er sagte den Hotelplanern zu, dass er für qualifiziertes Personal aus der Region sorgen würde, wenn sie das Hotel bauen. So kam es dann auch. Egal wie man zu diesem sehr großem Hotel steht, das einem ein Gefühl für Afrika nicht wirklich gut vermitteln kann, aber dieses Hotel sichert die Existenz etlicher Menschen in der unmittelbaren Region.

Problematik Müll

Müll bleibt ein Problem. Der Strand sieht in Teilen so unattraktiv aus, dass einen die ausbleibenden Touristen nicht wirklich wundern. Im Hinterland haben wir das Gefühl, dass sich die Müllsituation minimal verbessert hat, was allerdings auch täuschen kann, denn je nach Windrichtung, wird der Müll in der Gegend verteilt. Da für viele Menschen die eigene Lebenssituation schon schwer genug ist, rückt das Problem Müllentsorgung eher aus deren Fokus.

Positives

Stromversorgung

Uns fiel bei unseren Touren auf, dass doch inzwischen wesentlich mehr Dörfer in der Savanne an das Stromnetz angeschlossen sind. Zudem findet man an einigen Hauptstraßen oder markanten Ortspunkten Laternen, welche solarbetrieben sind.

Stromversorgung

Uns fiel bei unseren Touren auf, dass doch inzwischen wesentlich mehr Dörfer in der Savanne an das Stromnetz angeschlossen sind. Zudem findet man an einigen Hauptstraßen oder markanten Ortspunkten Laternen, welche solarbetrieben sind.

Verkehr und Straßenbau

Was uns schon seit einigen Jahren auffällt ist, dass der Straßenbau gut vorankommt. Sowohl die Autobahn von Dakar über Mbour Richtung Süden als auch einige der typischen roten Landstraßen dehnen sich aus. Über eines darf diese Entwicklung aber nicht hinwegtäuschen. Der Großteil der Bevölkerung kann sich gar kein Auto leisten. Benzin ist mit umgerechnet knapp € 1,50/Liter annähernd so teuer wie in Europa. Das Fahrzeug der Savanne bleibt die CALECHE, die klassische Pritschenkutsche, die von einem Pferd gezogen wird. Apropos Pferd… wir waren überrascht wie teuer ein Sack Erdnussheu als Futtermittel für Tiere ist: CFA 5.000 = ca. € 8!!!

Politik

Im Frühjahr wurde auch in unseren Medien viel über die Präsidentschaftswahlen im Senegal berichtet. Nach einigen Unruhen zwischen Demonstranten und der Polizei ist seit dem Machtwechsel durch den neuen Präsidenten Bassirou Diomaye Faye Ruhe eingekehrt. Uns fiel bei unseren Touren auf, dass es immer noch sehr viele Polizeikontrollen auf den Hauptstraßen gibt. Allerdings ist der Unterschied zu früher: Die Polizisten halten nicht mehr die Hand auf für willkürlich erfundene Verkehrsverstöße. Der neue Präsident hatte eine massive Korruptionsbekämpfung angekündigt, diese scheint zumindest bei der Polizei zu greifen.

Religion

Wenn der Senegal weltweit ein Vorbild ist, dann in dem Zusammenleben von Muslimen und Christen. In unseren Aufenthalt fiel das Ende des Ramadans, die Fastenzeit der Muslime. Christen und Muslime unterstützen sich gegenseitig in dieser Zeit. Während auf den Straßen gekochter Kaffee durch Muslime verkauft wird, den Christen wiederum kaufen, um Geld für das Fest zum Ende des Ramadans zu geben, bedanken sich Muslime mit „Esspaketen“ zum Ende des Ramadans bei den Christen für ihre Geduld, Verständnis und Unterstützung in der Fastenzeit. Wir waren wirklich berührt von der Art, wie in diesem Land religiöse Toleranz gelebt wird.

LA POUPONNIERE – das Waisenhaus in Nianing

Ein Besuch im Waisenhaus LA POUPONNIERE gehört immer wieder zu den größten Bereicherungen unseres Aufenthalts im Senegal. Derzeit ist das Waisenhaus mit 40 Kleinkindern komplett an seine Kapazitätsgrenze angelangt. Auffallend ist im Vergleich zum letzten Jahr die große Anzahl an sehr jungen Babys, die meisten von ihnen unter vier Monaten alt. In der Gruppe der älteren Kinder von ein bis zwei Jahren haben Jean-Paul, Nicolas, Dirk und ich einen wunderbaren Spielnachmittag verbracht, der mit dem Füttern der kleinen Kinder endete. Ich kann euch sagen, gelacht haben wir alle gemeinsam und wir vier Männer waren mindestens so glücklich und beseelt wie die Kinder.

Werner Dienst 1938 - 2022

Im Weihnachtsinfobrief hatten wir davon berichtet, dass wir einen kompletten Innenanstrich des Waisenhauses begonnen hatten. Nun konnten wir uns selbst davon überzeugen, wie gelungen die Malerarbeiten sind. Für die Kinder wurden wieder viele Tiermotive an die Wände gemalt, die eine wirklich freundliche Atmosphäre bewirken.

Es gibt immer noch Wünsche seitens der drei Nonnen, die das Waisenhaus führen. Einer davon ist der Bau eines separaten Schwesternhauses. Allerdings sind die Kosten so hoch, dass wir diesen Wunsch nicht erfüllen werden können. Wir werden aber wie schon in der Vergangenheit die Stromrechnungen bezahlen. Diese betragen alle zwei Monate rund € 660. Ihr seht also, dass Strom teuer ist im Senegal und für das Waisenhaus eine echte finanzielle Belastung darstellt. Weiterhin werden wir auch immer wieder Windeln, Hygieneartikel und Babynahrung kaufen und nach Bedarf ins Waisenhaus bringen.

Unsere Bälle vom letzten Jahr sind immer noch da

Unsere Bälle vom letzten Jahr sind immer noch da

Unsere beiden Schützlinge Thérèse und Moustafa

Keine Reise in den Senegal ohne unsere beiden Schützlinge besucht zu haben und uns von ihrem Wohlergehen zu überzeugen.

Moustafa

Moustafa befindet sich in seinem 21. Lebensjahr und ist in einem unverändert stabilen Zustand, was uns mehr als nur freut. Außer die Medikamente gegen Epilepsie zu bezahlen, können wir leider von unserer Seite nicht viel tun für Moustafa. Jean-Paul ist aber im Kontakt mit der Familie, falls etwas medizinisch von Nöten ist. Eines hat Moustafa in seinem schicksalshaften Dasein nie verloren, seine gute Laune und das immer wiederkehrende Lachen. Es reicht, dass ein Stofftier auf ihn „zugelaufen“ kommt und schon ist es da, Moustafas einnehmendes Lachen. Wir kommen nächstes Jahr wieder zu dir Moustafa, versprochen!

Thérèse

Dieses wundervolle Mädchen entwickelt sich langsam zu einer jungen Frau und meistert ihr Leben mit ihrer Gehbehinderung aufgrund der stark ausgeprägten Fußfehlstellung grandios. Dank unseres belgischen Hoteliers Ivan konnten wir Thérèse einen besonderen Nachmittag bescheren. Ivan hatte uns gebeten Thérèse und Jean-Pauls Familie ins Hotel einzuladen mit Schwimmnachmittag und großem gemeinsamen Essen mit seinem Team. Nicht nur für Thérèse war es ein unvergesslicher Nachmittag. Danke Ivan, du hast das Herz am rechten Fleck!

Zum Schluss ...

Auch nach 18 Jahren Vereins- und Projektarbeit macht mich die soziale Kluft zwischen uns Europäern und armen Senegalesen immer noch zutiefst betroffen. Ich frage mich, wie bei einem monatlichen Durchschnittseinkommen eines Senegalesen von derzeit ca. € 117 auch nur annähernd Wohlstand nach unserer Vorstellung erreicht werden kann. Und die Antwort ist einfach: Ohne fremde Unterstützung wird es nicht gelingen! Die meisten Menschen in der Savanne besitzen nur das verschlissene Kleidungsstück, das sie am Körper tragen, schlafen auf dem Boden und machen ihre Notdurft immer noch im Sand. Wenn wir von Wohlstand im Senegal reden, dann reden wir genau davon, diese Lebensbedingungen soweit zu verbessern, dass ein Mensch sich nicht länger in einer Lebenssituation befindet, wie sie bei uns in Europa vor 200 Jahren herrschte. 

Mit jedem Euro, den ihr spendet, spendet ihr also nicht allein für unsere Projekte, ihr spendet vor allem auch für Zuversicht! Ihr Spender seid diejenigen, die dafür sorgen, dass in einem Land, das in weiten Teilen der Savanne von größter Armut geprägt ist, die Menschen auf eine verbesserte Lebenssituation hoffen dürfen.

Wir sind vor 18 Jahren in den Senegal gekommen, um den Menschen dort kontinuierlich zu helfen.

Seit 2006 ist unser Engagement nur durch eure Spendenbereitschaft und euer Vertrauen möglich. Ich kann euch hierfür nicht genug danken! Wir gemeinsam sorgen dafür, dass das Recht auf Zugang zu Trinkwasser gewahrt bleibt, wir sorgen dafür, dass 82 (!!!) Schüler nicht in einer Klasse unterrichtet werden müssen und… wir spielen mit Moustafa und Thérèse und füttern die kleinen Waisenkinder in La Pouponnière. Gemeinsam schaffen wir im Senegal also etwas, das vielen Menschen verborgen bleibt: Mitmenschlichkeit! Darauf können alle Spender, egal ob Groß- oder Kleinspender gleichermaßen stolz sein! Ihr seid mit jedem gespendeten Euro der wertvolle Motor, der unsere Motivation nicht abebben lässt. Solange ihr an unsere Projektarbeit glaubt und uns weiterhin finanziell unterstützt steht fest: WIR WERDEN HELFEN! Denn es geht um sie… die Menschen im Senegal!

Unendlichen Dank für eure Hilfe!

Torsten