Liebe Senegal-Freunde,

das Projektjahr 2015 war in Bezug auf den Spendeneingang das bislang erfolgreichste in unserer nahezu 10-jährigen Vereinsgeschichte. Insgesamt kamen dank der Mitgliedsbeiträge und Spenden fast € 15.000 zusammen. Es gab im letzten Jahr einige Großspender, darunter die P.R. Trans GmbH, Dr. Fella Industriebedarf, CT Logistics GmbH, eine Steuerkanzlei aus Hamburg und mehrere private Großspender, bei denen wir uns im Namen der senegalesischen Menschen, die unsere Hilfe erreicht, herzlich bedanken. Gleichzeitig sprechen wir euch Mitgliedern unseren Dank für euer langjähriges Vertrauen in unsere Projekte aus. Durch diese sichere Basis eurer Mitgliedsbeiträge lassen sich unsere Projekte jedes Jahr erneut gut planen und umsetzen.

Ende letzten Jahres haben wir noch die Solaranlage in der Krankenstation in Rôff installieren lassen können. Sie funktioniert einwandfrei und neben dem sofort verfügbaren Strom während der Sonnenstunden am Tage, speichern die Akkus genügend Strom um eine sichere Versorgung auch in der Nacht zu gewährleisten. Sämtliche Räume haben nun Licht und ausreichend Steckdosen um medizinische Geräte bei Bedarf anschließen zu können. Einen Kühlschrank zur Aufbewahrung von Medikamenten werden unsere Mitarbeiter Jean-Paul Sarr und Demba Diouf in den nächsten Wochen besorgen. Die Bewohner in Rôff und auch die Savannenbewohner in der Umgebung nutzen die Krankenstation permanent. Einige Kinder wurden schon in der Krankenstation geboren. Die Mütter gebären seit dem Umbau der Station fast ausschließlich hier und nicht mehr Zuhause. Aber auch bei Verletzungen oder Erkrankungen nehmen die Bewohner das Angebot an medizinischer Versorgung gerne an.

 

Neben der Installation der Solaranlage, wurden nun auch die fehlenden Fenster als Schutz gegen Sand und Schmutz eingebaut, was zu einer erheblichen hygienischen Verbesserung beiträgt.

 Ankunft der Solaranlage (rechts im Bild: Jean-Paul)

Die Akkus

Die Solaranlage, daneben die Tanks für die Wasserversorgung

Moustapha

Neben dem Ausbau der Krankenstation in Rôff, hatten wir im letzten Jahr unsere Brunnenprojekte parallel weiter voran gebracht. Mittlerweile haben wir 40 Brunnen fertig gestellt. Da wir derzeit keine größeren Bauprojekte verfolgen, werden wir in diesem Jahr die uns zur Verfügung stehenden Spenden überwiegend zum Bau neuer Brunnen nutzen. Nicht zu vergessen, dass durch unsere Wasserversorgung dann zu meist auch kleinbäuerliche Landwirtschaft betrieben werden kann, welche zur Existenzsicherung der Savannenbewohner beiträgt.

Natürlich versorgen wir auch weiterhin die Schüler in Rôff mit nötigen Schulmaterialien und überprüfen, dass die Gebäude, die teilweise durch unsere Spenden errichtet wurden, im guten Zustand bleiben.

Die Krankenstation in Rôff werden wir ebenfalls über das gesamte Jahr hinweg begleiten, um eine medizinische Grundversorgung dauerhaft gewährleisten zu können.

Projekte für die Allgemeinheit sind und bleiben die Hauptarbeit unseres Vereins, damit wir möglichst viele Menschen durch unsere Hilfe erreichen. Dabei verlieren wir unser Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ nicht aus den Augen.

Trotz unserer gesteckten Ziele sperren wir uns aber nicht dagegen, auch einzelnen Menschen zu helfen, wenn wir oder unsere Mitarbeiter um Unterstützung gebeten werden. Wir prüfen dann im Einzelfall, welche Hilfe wir überhaupt leisten können. Im letzten Infobrief berichteten wir z.B. von dem behinderten Jungen Moustapha, dem wir durch einfachste Mittel, wie eine Matratze und Medikamente das Leben etwas erleichtern konnten. Zudem hatten wir Moustapha medizinisch untersuchen lassen, damit die Familie über seinen aktuellen Gesundheitszustand informiert ist.

In diesem Januar Infobrief möchten wir euch von dem kleinen Issa berichten, auf den unser Koordinator Werner Dienst im Dezember aufmerksam wurde. Von dem Balkon seines Hotelzimmers direkt in Nianing, sah Werner, dass Issa anscheinend den Tag über Zuhause und somit nicht in der Schule war. Kurzerhand besuchte Werner die Familie und fragte nach den Gründen, warum Issa nicht zur Schule geht.

Ein trauriges Bild der Lebensumstände dieser Familie fand Werner vor. Issa lebt bei seinen Großeltern in ärmsten Verhältnissen. Über Issas Mutter und Vater konnte Werner nichts herausfinden. Die Großmutter befindet sich in gesundheitlich schlechten Zustand und wird von Nachbarn mit versorgt. Wie so oft ist das mangelnde Geld der Grund um nicht zur Schule gehen zu können. Ohne Zögern organisierten Werner und Jean Paul ein Treffen mit dem Schuldirektor der Koor Jokkel Faye Schule in Nianing, zahlten das Schuldgeld von weniger als € 100 im Jahr (!), statteten Issa mit allen Schulmaterialien aus und begleiteten den strahlenden Jungen zur Schule.

Für das Jahr 2016 wünschen wir uns, euch noch mehr dieser Erfolgsgeschichten präsentieren zu können. Ihr Mitglieder und Spender macht es möglich, sowohl unsere Bauprojekte voran zu bringen, als auch einen Jungen wie Issa glücklich die Schule besuchen zu lassen. Wir möchten wieder betonen, dass jeder gespendete Euro im Senegal ankommt und in unsere Projekte fließt. Sämtliche Kosten, wie Porto, Telefonkosten, Bankgebühren und Reisekosten werden aus privaten Mitteln durch den Vorstand bezahlt. Die Spenden bleiben unberührt!

Wir freuen uns auf ein weiteres tolles Projektjahr mit euch!

Herzliche Grüße aus Wittenburg

Torsten

Issa mit seiner Mutter

Issas Zuhause

Issas Großvater

Jean-Paul und Issa

Issa mit Werner und dem Schuldirektor